Der Buschey-Friedhof - ein einzigartiges Kapitel Hagener Stadtgeschichte

Angelegt im frühen 19. Jahrhundert, eingeweiht am 2. Ostertag 1810 als erster und alleiniger Kirchhof für ganz Hagen in Wehringhausen, mit einer Größe von 8750 qm bei der Einweihung, zählt der Buschey-Friedhof zu den schönsten und kulturhistorisch interessantesten Friedhöfen Westfalens.

Damals waren gemeinsame Rechtsträger 3 Hagener Kirchengemeinden: die lutherische, katholische und reformierte - damit ein sehr frühes Beispiel praktizierter Ökumene.

Auf dem Buschey-Friedhof finden sich Grabstätten alteingesessener Hagener Familien mit klassizistischen Tempeln, typischen Skulpturen des Historismus und des Jugendstils sowie expressionistischen Grabsteinen neben neu angelegten Grabstätten mit teilweise modernen Grabmalen.

Ein kleiner Teil des Buschey-Friedhofs ist als Privateigentum im Besitz der Erben des Kunstmäzens Karl Ernst Osthaus mit den Ruhestätten der Familien Funcke, Elbers und Osthaus. In diesem Bereich befinden sich die kunsthistorisch wertvollsten Skulpturen des Friedhofes - 3 Plastiken des belgischen Bildhauers Georges Minne:

"Auferstehender Jüngling" (Marmorhalbrelief)
Grabstätte Paul Berthold Osthaus

"Büste einer jungen Frau" (Marmor)
Grabstätte Laura Hedwig Osthaus

"Unsterblichkeit" (franz. Kalkstein)
Grabstätte Carl Ernst August Osthaus, Selma Emilie Osthaus, geb. Funcke und Laura Christiane Osthaus, geb.Funcke

Ein weiteres außergewöhnliches Grabdenkmal ist der Stein für den sehr früh verstorbenen August Kuth, Mitbegründer des Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe, München, und Assistent am Museum Folkwang, ein Entwurf von J. L. Mathieu Lauweriks, ebenfalls im Auftrag von Karl Ernst Osthaus.

Ein großes Ehrenmal erinnert an elf im Jahre 1870 im Frankreichfeldzug schwer verwundete, im Hagener Krankenhaus verstorbene und hier beigesetzte Soldaten.

Im Privatbesitz der Familien von Dahlenkamp-Voswinckel befindet sich das kleine Mausoleum mit Gedenkplatten unweit des Ehrenmals.

Im Laufe der Jahre sind einige der historischen Grabstätten von ihren Besitzern nach Ablauf abgetreten worden. Die teilweise sehr großen Gruften wurden neu aufgeteilt und können wiederbelegt werden. Die alten Grabdenkmale jedoch stehen überwiegend unter Denkmalsschutz und bleiben erhalten.

In den Jahren 1998/99 schrieb die Friedhofs- kommission einen Wett- bewerb für den längst überfälligen Bau einer eigenen Kapelle auf dem Buschey-Friedhof aus. Mit finanzieller Unterstützung des neu gegründeten Fördervereins unter dem damaligen Vorsitz von Frau Dr. h. c. Liselotte Funcke konnte der Entwurf einer jungen Architekturstudentin der Uni Bochum auf der Rasenfläche am Friedhofseingang realisiert werden.

Am 2. Ostertag 2003 wurde die neue Aussegnungshalle mit einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eingeweiht.

Nicht nur Erdbestattungen können auf dem Buschey- Friedhof vorgenommen werden. Für Urnen- beisetzungen steht seit einigen Jahren eine Gemeinschaftsanlage in der historischen Grabstätte Elbers zur Verfügung. Außerdem wurden im Juli 2004 in der Grabstätte Hunnius -Gogarten zwei Urnenstelen aufgestellt. Darüberhinaus werden neuerdings Urnen-Wahlgräber angeboten.

Inzwischen umfaßt der Buschey-Friedhof 24738 qm und wird zusammen mit dem viel größeren Remberg- Friedhof (von 1873) gemeinsam verwaltet durch die kirchliche Friedhofs- kommission (wie zu einstigen Zeiten), die sich aus 6 Mitgliedern zusammensetzt, und zwar aus der ev.-luth. Johanniskirchen-Gemeinde, der kath. Pfarrgemeinde St. Marien und der ev.-reform. Gemeinde Hagen unter Vorsitz von Herrn Detlef Trester.

Der Förderverein trägt Sorge dafür, daß historische Grabstätten restauriert und erhalten werden können.

Unser Buschey-Friedhof, ein Ort der Stille und Besinnung inmitten pulsierenden Stadtlebens.

Anträge zur Mitgliedschaft im Förderverein des Buschey-Friedhofes erhalten Sie bei uns im Blumenfachgeschäft oder auf Anfrage per E-Mail.

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